Dachstauden können wochenlange Trockenheit überstehen. Sie leben in Felsspalten und auf den dünnen Humus-Schichten von Geröllhalden z.B. unterhalb von Felswänden.
An den Wassermangel haben sie sich perfekt angepasst - aber für Staunässe fehlt ihnen jede Erfahrung. Zu viel Wasser bringt sie um. Deshalb ist die Entwässerung des Gründaches unverzichtbar.
Dachstauden sind anspruchslos und vertragen wochenlange Trockenheit - doch Staunässe bringt sie um.
Die Pflanzerde für die Dachstauden muss wasserdurchlässig sein. Dafür gibt es aufwendige Spezialsubstrate, die aber nur für besonders aufwendige Begrünungen erforderlich sind. Lehmanteile können die Vliesschicht über der Drainage verstopfen und sollten daher vermieden werden. So testen Sie das: Eine lockere Erdschicht über der Drainmatte auf ca. 5 cm Höhe verdichten, eine 5 mm tiefe Mulde formen und mit etwa 3 mm Wasser füllen. Die Pfütze sollte in 30 Sekunden versickert sein.
Die Regentropfen sickern durch die Erdschicht und treffen dann auf ein wasserdurchlässiges Vlies. Es verhindert, dass Bodenpartikel in das tiefer liegende Schlingengeflecht eingespült werden können. Es bildet einen 20 mm dicken Hohlraum, in dem das Wasser mit dem Gefälle des Daches zum Ablauf fließt. Bei innen liegenden Abläufen wird der Bereich des Ablaufes aus der Drainmatte ausgeschnitten. Bei Fließstrecken über 10 m und einer Dachneigung unter 1,5 cm/m empfehlen wir Rücksprache mit NaturaGart.
Die 1 m breiten Drainmatten haben seitliche Überlappungsstreifen, wodurch eine gleichmäßig geschlossene Fläche entsteht. Bei allen Dächern muss die Matte auf Maß geschnitten werden - da kann Erde eingespült werden. Und auch wo nicht geschnitten wird muss man verhindern, dass Erde unter die Matte gespült wird. Aus diesem Grund wird ein seitliches Vlies eingebaut. Wo es in die Randbefestigung übergeht, bleibt es meist sichtbar. Die Oberseite des Randvlieses ist daher unauffällig grün.
Die Dachabdichtung und das Ablaufrohr sind oft miteinander verklebt. Die einzelnen Bauteile dehnen sich aber bei Hitze und Kälte unterschiedlich aus, Spannungs-Risse entstehen, der Ablauf wird oft zum Sanierungsfall. NaturaGart verwendet daher an der Stelle Klemmabläufe, bei denen sich die Verbindung zur Folie leicht mit wenigen Schrauben lösen lässt. Abhängig von der Lage vor Ort Zustand des Daches und der Lage der Entwässerung gibt es mehrere Ablauf-Typen. Über dem Ablauf wird das untere Vlies der Drainmatte entfernt.
In einer solchen Situation steht die Folie so weit über, dass das Wasser sicher vom Dach abgeleitet wird. Es muss eine Art Tropfkante entstehen, damit das Wasser nicht an der Unterseite eines Dachüberstandes zurücklaufen kann. In dem Bereich liegt die Dachfolie ungeschützt in der Sonne. Meist bleibt wegen der "Rastermaße" etwas Folie über, die man in diesem Bereich auf die Dachabdichtung kleben kann. Dann leidet nur diese "Opferfolie" unter dem Sonnenlicht und nicht die eigentliche Dichtung.
Damit die Erde nicht durch Starkregen vom Dach gewaschen wird, wird unterhalb der Folie eine Schwelle eingebaut. Sie soll dafür sorgen, dass die Erde etwas Halt bekommt und das Wasser etwa 50 cm weit zurückstaut. Am Boden sticht man dann etwa 20 cm breite Gras -Soden ab, die auf diese Schwelle gelegt werden. Das Gras wird dort nur 1-2 Jahre überleben, diese Zeit reicht aber aus, um das restliche Dach zu bepflanzen. Aufgrund des kleinen Wasserstaus wird das Gras dann durch Moos ersetzt.
Bei Stark- oder Dauerregen saugt sich die Erdschicht auf dem Dach so voll, dass sie kein weiteres Wasser mehr aufnehmen kann. Das Wasser würde dann oberflächlich ablaufen, Bodenteilchen abspülen und Erosionsschäden verursachen. Das Ziel ist, dass das Wasser durch den Boden sickert und dann unterhalb der Erdschicht abgeleitet wird. Dafür verwenden wir eine Drainmatte mit einem großen Hohlraum-Volumen. Sie sorgt dafür, dass das Wasser an der tiefsten Stelle ankommt.
Mit Extremniederschlägen muss man an allen Orten rechnen. Es ist immer schlecht, wenn das Wasser oberflächlich abläuft. Hinzu kommt, dass die Dachstauden zwar extreme Trockenheit ertragen können, nicht jedoch Staunässe. Wenn es über einen längeren Zeitraum mehr regnet als Wasser verdunsten kann, wird es Verluste im Pflanzenbestand geben.
Ein Vlies ist wie ein meterlanger Docht. Der kann Feuchtigkeit transportieren, nicht jedoch große Regenmengen. Man braucht für die Entwässerung einen ausreichend großen Hohlraum für einen zügigen Abtransport des Wassers. Die Lücken zwischen Fasern reichen dafür nicht aus.
Das hängt u.a. von der Dachneigung ab: Je stärker das Dach geneigt ist, desto schneller kann das Wasser fließen, desto mehr Wasser kann z.B. in 5 Minuten abtransportiert werden. Entscheidend ist aber auch die Fließstrecke: Je länger der Weg vom Hochpunkt bis zur niedrigsten Stelle ist, desto mehr Wasser kommt zusammen und füllt irgendwann den Hohlraum in der Drainmatte aus. Mehr geht dann nicht. Bei komplexeren Gebäuden müssen das die Architekten rechnen, für kleinere Anlagen schätzen wir das mit den passenden Formeln ab.
Die Drainmatte hat auf jeder Seite Überlappungsstreifen. Das Filtervlies ist auf der einen Längsseite unten etwa 10 cm verlängert, auf der anderen Längsseite an der Oberseite. Benachbarte Bahnen überlappen also nicht, sondern stoßen voreinander. Die Lücke wird durch diese Streifen oben und unten verschlossen. Wo die Drainmatte seitlich passend geschnitten werden muss, erfolgt die Abdeckung mit dem Randvlies.
Auf der Folie liegt eine Drainmatte, darüber liegt die Erde. Die Drainmatte ist mit einem Filtervlies bedeckt, das Erdeinspülungen verhindert. An den Seiten ist die Drainmatte jedoch offen, bei starkem Regen würde dort Erde eingespült. Damit das nicht passiert, wird die Lücke zwischen Drainmatte und Rand mit einem Vlies überdeckt. Darüber liegt dann auch wieder Erde. Das Randvlies überlappt die Drainmatte etwa 10 - 20 cm. Bautechnisch ist das Randvlies identisch mit der NaturaGart-Ufermatte. Die grüne Oberfläche mag im direkten Randbereich noch eine Zeitlang unbedeckt bleiben - was dann aber nicht auffällt. Vor einer Dachrinne braucht man das Randvlies nicht.
Bei Nebengebäuden kann man das Dach auch etwas weiter überstehen lassen, das Wasser tropft dann auf den Boden. Beachten sollte man, dass die am Boden aufschlagende Tropfen dann Erde an die Hauswand spritzen können. Das Risiko nimmt ab, wenn direkt vor der Fassade ein Kies- oder Vegetationsstreifen liegt.
Im direkten Randbereich des Daches liegt die Folie dann oft kahl. Dann sollte sie durch eine aufgeklebte "Opferfolie" gegen das UV-Licht geschützt werden.
Man kann am unteren Rand der Dachfläche eine Reihe mit Grassoden auflegen. Die werden sich dort nicht dauerhaft halten, können aber Erdabspülungen sehr wirksam verhindern. Die Vegetation baut sich im Laufe der Zeit um in ein Moospolster. Das kann man fördern durch eine kleine Schwelle unter der Folie. Dort staut sich etwas Wasser und versorgt diesen Bereich.
Nein. Die müsste man ja durch die Dichtung im Dach verschrauben - das wird immer eine schlechte Lösung sein. Bei Bitumendächern wird sie aufgeklebt, was bei Folie aber nicht gut geht. Kies in Teilbereichen des Daches ist nur in Ausnahmefällen eine gute Idee.
Ein Ablauf innerhalb der Dachfläche ist i.d.R. deutlich preisgünstiger als etliche Meter Dachrinne. Ein verschraubbarer Ablauf ist zudem wartungsfrei bzw. im Schadensfall leicht zu reparieren. Verklebte Abläufe hingegen werden oft undicht, wenn sich die Eigenschaft des Klebers über die Jahre ändert.
Grundsätzlich nur die Folie. Die Dichtwirkung durch O-Ringe etc. ist grundsätzlich immer an der Unterseite der Folie. Da darf man das Vlies nicht mit einklemmen, sonst ist das nicht dicht.
Das hängt von den zu erwartenden Niederschlägen ab - dafür gibt es regionale Tabellen. Wir empfehlen für die meisten Dächer 70 mm-Abläufe. Die Rohre können unter dem Dach mit Bögen in eine andere Richtung gelenkt werden. Wieviel Wasser ein Ablauf "schluckt" hängt von der Höhe der dorthin strömenden Wasserschicht ab. Bei einer (extremen) Anstauhöhe von 35 mm sind das fast 10 Liter. Das führt zu einem Grenzwert von 27 m² pro Ablauf. Das sind aber eher theoretische Werte, die entscheidend von der Dachneigung abhängen. Sinnvoll sind dann eher 2 Abläufe, davon einer als Notüberlauf (kann das Wasser auch aus der überstauten Fläche aufnehmen).
Da wird gern mit viel Kleber oder Teer eine provisorische Lösung gebastelt. Die aus unserer Sicht gute Lösung ist eine Folienklemmung mit einer Verschraubung - so etwas kann man jederzeit wieder öffnen oder nachspannen. In einfachen Fällen gibt es Einsätze, die in das vorhandene Rohr gesteckt werden können, aber dennoch ausreichend Wasser durchlassen. Der Regelfall ist allerdings, dass das Dach im Bereich des Rohr-Einlaufes etwas vertieft werden muss.
Das hängt entscheidend von der Bauweise ab. Kleber verlieren oft Inhaltsstoffe, werden dann spröde und früher oder später undicht. NaturaGart empfiehlt daher Klemm-Abläufe. Sie befestigen die Folie, indem Sie einen Klemmring mit ein paar Schrauben gegen die Folie pressen. Solche mechanischen Verbindungen altern praktisch nicht.
Die Wurzelabwehrbahn wird über dem Ablauf ausgeschnitten. Die eigentliche Dichtung wird mit dem Ablauf geklemmt. Darüber liegt dann die Drainmatte. Die Vliesschicht an der Unterseite der Drainmatte muss etwa tellergroß eingeschnitten und entfernt werden, damit sich das Vlies nicht im Laufe der Zeit mit Schwebstoffen zusetzt. Im Normalfall ist ein solcher innenliegender Ablauf wartungsfrei. Damit man die Stelle später wiederfindet und sie nicht so schnell zuwächst, sollte man dort eine Kies- oder Schotterlage einbauen.
Typische Fälle sind verklebte Abläufe mit kleinen Durchmessern, im Extremfall ganz nah in einen Eckbereich eingebaut. Verklebte Dachabläufe halten wir grundsätzlich für eine schlechte Lösung, denn Umbau oder Reparatur werden extrem aufwendig. Sinnvoller sind Flanschlösungen, um eine Folie an einem Ablaufrohr wasserdicht zu befestigen. Dann muss man nur ein paar Schrauben anziehen.
Oft kann man solche Konstruktionen in vorhandene Abläufe einstecken. Das geht allerdings nicht, wenn die Abläufe sehr klein sind oder wenn sie so weit in der Ecke liegen, dass für einen Flansch kein Platz vorhanden ist.
Wenn das Dach noch dicht ist, kann man eine Wurzelabwehrbahn verlegen und in dem Bereich ein Loch in diese Folie schneiden. Dann wird etwas Wasser zwischen Folie und Dach fließen, was bei einem dichten Dach aber unproblematisch ist. Das direkte Umfeld sollte dann mit Steinen weitgehend vegetationsarm gehalten werden.
Falls das Dach nicht dicht ist, sollten Sie den Entwässerungsbereich so erweitern, dass Sie einen Ablauf mit Folienflansch-Befestigung einstecken können. Dafür sollte eine ebene Fläche entstehen, die überall einen Abstand von 20 cm zum Dachrand hat.