1 Million Blumenzwiebeln zusätzlich. Blüherlebnis im Park. Öffnungszeiten Gastronomie: mehr

 

Die ersten Libellen besiedeln neu angelegte Gartenteiche oft innerhalb weniger Tage. Innerhalb eines Jahres können sich über ein Dutzend verschiedene Arten ansiedeln – darunter auch seltene Arten.

Gartenteiche haben für Libellen daher eine große Bedeutung. In dieser Meta-Studie werten zwei NaturaGart-Biologen die aufwendig erstellte Literaturübersicht aus.

Holger Kraus und Silke Kraus  05.03.2022
Review zu: "Libellen am Gartenteich"

Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum)

Fragestellungen

Welche Libellenarten kommen an Gartenteichen im deutschsprachigen Raum vor?
Mit welchen Libellenarten kann man typischerweise an einem Gartenteich rechnen?
Welche Faktoren sind für das Vorkommen einzelner Arten an Gartenteichen ausschlaggebend?
Wie lassen sich Libellen an Gartenteichen fördern?
Welche Gefahren für Libellen ergeben sich an und um Gartenteiche?
Haben Gartenteiche einen positiven Einfluss auf die Gesamtpopulation der Libellen?
Gibt es Nachweise von seltenen oder besonders schützenswerten Libellenarten an Gartenteichen?

1. Welche Libellenarten kommen an Gartenteichen im deutschsprachigen Raum vor?

1.1 Allgemeines

Insgesamt konnten bisher 25 Libellenarten identifiziert werden, die an Gartenteichen regelmäßig beobachtet werden können, oder als Einzelfunde dort nachgewiesen wurden. Wildermuth & Krebs (1983) sprechen von 24 Libellenarten, die an Garten- und Naturschutzweihern vorkommen.

In besonders naturnahen Gartenteichen in günstiger Lage, können erstaunlich viele Libellenarten an einem einzelnen Teich beobachtet werden. Die maximal gefundene Artenzahl an einem Teich liegt zwischen 11 und 15 (Müller, 2012; Wildermuth & Küry, 2009). Penner (2003) konnte bereits im ersten Jahr nach dem Befüllen eines "naturnahen Badeteiches" 13 Libellenarten nachweisen. Wildermuth & Krebs (1983) fanden an einem besonders strukturreichen Teich 20 Arten und gehen ansonsten von 11 bis 13 Libellenarten an naturnahen Gartenteichen aus. Löhr (1986) konnte in einem Beobachtungszeitraum von 5 Jahren, 16 Libellenarten an einem Gartenteich nachweisen.

Nicht alle Libellenarten, die an Gartenteichen beobachtet werden können, können sich dort auch fortpflanzen. Aufgrund ihrer Anpassung an Fließgewässer z.B., können sich die Gebänderte und die Blauflügel-Prachtlibelle nicht in Gartenteichen vermehren. Zumindest erstere Art ist aber regelmäßig dort zu beobachten. Für 13 Libellenarten konnten Angaben zu einer Vermehrung in Gartenteichen und vergleichbaren Gewässern gefunden und damit die Bodenständigkeit nachgewiesen werden. Wildermuth & Krebs (1983) vermuten, dass 18 Libellenarten in Garten- und Naturschutzweihern auch zur Vermehrung kommen.

Schmidt (2009): "An naturnahen, reich strukturierten Kleingewässern sind die Schlüpfzahlen der Zygopteren weit höher als die der Anisopteren, die der Libelluliden höher als die Aeshniden. Am Kleinteich dominierten die Aeshniden jedoch klar die Zygopteren und Libelluliden."

Schmidt (2009): "Unter den am Kleinteich mehr oder weniger regelmäßig bodenständigen Arten dominieren die Arten, die an perennierenden Kleingewässern verbreitet sind (P. nymphula, C.puella, I. elegans, A. cyanea, L. quadrimaculata, S.striolatum). C. puella ist dabei unerwartet schwach vertreten."

Müller (2012): "Insgesamt konnten 14 Libellenarten in und am Schulteich nachgewiesen werden. Davon sind Aeshna affinis, Ischnura pumilio, Lestes barbarus, Lestes dryas, Sympetrum danae und Sympetrum flaveolum in einer Kategorie der Roten Listen enthalten. (...). Städtische Gartenteiche beherbergen nur selten eine anspruchsvolle Libellenfauna."

Penner (2003) beobachtete im ersten Jahr nach dem Befüllen eines Naturnahen Badeteiches am Oberrhein 13 Libellenarten: Plattbauch, Große Königslibelle, vermutlich Hufeisen-Azurjungfer, Frühe Adonislibelle, Gemeine Smaragdlibelle (Cordulia aenea), Vierfleck (Libellulum quadrimaculata), Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum), Großer Blaupfeil, Blaugrüne Mosaikjungfer, Kleines Granatauge, Feuerlibelle, Große Heidelibelle, Kleine Mosaikjungfer (Brachytron pratense).

Luty (2001): "Der Gartenteich ist eher für Libellenarten interessant, die stehende Kleingewässer bevorzugen."

Luty (2001): "Die häufigsten Libellen am Gartenteich sind die kleineren Schlanklibellen, wie die Große Pechlibelle (Ischnura elegans) (...), die rötliche Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula) und die blaue Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) (...). Die genannten anspruchslosen Arten kommen oft in größeren Stückzahlen an Gartenteichen vor."

Luty (2001): "Gleichfalls häufig an fast jedem Gartenteich sind einige Teichjungfern wie die Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa) und die Gemeine Weidenjungfer (Lestes viridis)."

Wildermuth & Küry (2009) S. 42: zählen für kleine Naturnahe Weiher unter 500 m² folgende Arten auf: Weidenjungfer (Lestes viridis), Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella), Grosse Pechlibelle (Ischnura elegans), Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula), Große Königslibelle (Anax imperator), Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea), Grosser Blaupfeil (Orthetrum cancellatum), Vierfleck (Libellula quadrimaculata), Feuerlibelle (Crocothemis erythraea), Grosse Heidelibelle (Sympetrum striolatum), Blutrote Heidelibelle (S. sanguineum) und fassen zusammen: "In Gartenweihern siedeln sich je nach Größe und Grad der Naturnähe bis zu 15 Arten an." Diese Gewässergröße beschreibt in etwa auch größere Gartenteich- und Schwimmteichanlagen.

Wildermuth & Krebs (1983), S. 28-30: "4.2 Garten- und Naturschutzweiher

An den 7 in Tabelle 2 aufgeführten Weihern wurden insgesamt 24 Arten festgestellt. Für knapp die Hälfte davon konnte nachgewiesen werden, dass sie sich am Ort entwickelten. Bei weiteren 7 Arten ist die Fortpflanzung wahrscheinlich oder möglich. Die durchschnittlich festgestellte Artenzahl beträgt 13. Am reichsten - mit 20 Arten - war die Libellenzönose am Doppelweiher Nr. 18 ausgebildet, während an allen anderen entsprechenden Lokalitäten lediglich zwischen 11 und 13 Arten beobachtet wurden. Die ausnehmend hohe Artenzahl am Winterthurer Weiher hängt vermutlich mit der günstigen Besonnung, dem vielfältigen Strukturangebot und der beträchtlichen Größe zusammen. Am häufigsten vertreten waren euryöke Stehgewässer-Arten wie Coenagrion puella, Ischnura elegans, Aeshna cyanea, Libellula quadrimaculata und Sympetrum striolatum. C. puella und A. cyanea fehlten an keinem der untersuchten Weiher. Die Larven von A. cyanea entwickelten sich selbst in kleinsten, schattigen und mit Goldfischen besetzten Gartenweihern.

Libellula depressa fehlte als Pionierart nur an einem der in Tabelle 2 aufgeführten Gewässer. Da sie immer vereinzelt auftritt, wurde sie am Weiher Nr. 19 vermutlich nur zufälligerweise nicht angetroffen.

Während Lestes virens, Anaciaeschna isosceles und Sympetrum flaveolum als seltene Gäste zu betrachten sind, können sich andere Arten an künstlichen Weihern massenhaft vermehren. Die gilt insbesondere für Anax imperator (...), von der am Weiher Nr. 18 zwischen 20.5.1980 und dem 10.06.1980 1164 Exuvien gesammelt wurden. An einem anderen Weiher bei Winterthur, der ebenfalls künstlich erstellt wurde, fanden wir zwischen dem 31.05.1980 und dem 10.06.1980 328 Exuvien von Cordulia aenea."

Löhr (1986): "In den Jahren 1981 bis 1985 wurde die Libellenfauna eines Gartenteiches im Vorderen Vogelsberg untersucht. Bisher konnten 16 Libellenarten nachgewiesen werden. Folgende acht Arten pflanzten sich im Gewässer fort: Enallagma cyathigerum, Coenagrion puella, Erythromma najas, Aeshna cyanea, Libellula depressa, Sympetrum danae, Sympetrum striolatum und Sympetrum sanguineum."

Schmidt (2009): "Unter den am Kleinteich mehr oder weniger regelmäßig bodenständigen Arten dominieren die Arten, die an perennierenden Kleingewässern verbreitet sind (P. nymphula, C.puella, I. elegans, A. cyanea, L. quadrimaculata, S.striolatum)"

1.2 Hufeisen-Azurjungfer Coenagrion puella (Linnaeus, 1758)

Menke et al. (2016), Seite 130-131: "Coenagrion puella ist an stehenden, nährstoffreichen bis nährstoffarmen Gewässern aller Art wie Seen, Teichen, Weihern, Tümpeln und anderen Kleingewässern zu finden. Selbst Gartenteiche werden angenommen."

Wildermuth & Martens (2019), Seite 212 über Coenagrion puella: "In Städten entwickelt sich die Art in Gartenweihern, Regenrückhaltebecken und Gewässern, die im Rahmen ökologischer Ausgleichsmaßnahmen geschaffen worden sind."

Schmidt (2009) über Coenagrion puella: "Schon im 1. Jahr mit Eiablage (9.6.1996), aber nicht an allen Sonnentagen."

Wildermuth & Küry (2009), Seite 10: "Die Hufeisen-Azurjungfer Coenagrion puella zum Beispiel fliegt an Gartenweihern, Stauteichen, Torfstichen, Gräben und anderen stehenden oder langsam fließenden Gewässern."

1.3 Fledermaus-Azurjungfer Coenagrion pulchellum (Vander Linden, 1825)

Rogner (1989), Seite 50: "Fledermaus-Azurjungfern halten sich bevorzugt an stark verkrauteten Gartenteichen im Bereich der Schwimmblätter von Wasserpflanzen auf. An einem frisch angelegten Gartenteich kann diese Art oft die erste sein, die ihn zur Eignung als Laichgewässer testet."

1.4 Gemeine Becherjungfer Enallagma cyathigerum (Charpentier, 1840)

Luty (2001): "Die der Hufeisenazurjungfer ähnliche Becher-Azurjungfer (Enallagma cyathigerum) hingegen verirrt sich nur an den Gartenteich, wenn ein größeres Gewässer in der Nähe ist."

1.5 Kleines Granatauge Erythromma viridulum (Charpentier, 1840)

Menke et al. (2016), Seite 156 über Erythromma viridulum: "Auch an Park- und Zierteichen wird sie in zum Teil hohen Dichten festgestellt (Schmidt, 1990b; Oly 1996)."

1.6 Große Pechlibelle Ischnura elegans (Van der Linden, 1820)

Menke et al. (2016), Seite 159: "Ischnura elegans bewohnt stehende und langsam fließende Gewässer aller Art und Größe."

Menke et al. (2016), Seite 159: "In stark verschmutzten Gewässern, wie z.B. Güllelagern und Klärbecken sowie intensiv bewirtschafteten Fischteichen ist I. elegans oft die einzige bodenständige Art. (...). Weiterhin kann die Art auch in stark naturfernen Wasserbehältern wie zum Beispiel in einem Blumenkasten aus Kunststoff ohne jeglichen Bewuchs erfolgreich reproduzieren."

Wildermuth & Martens (2019), Seite 259: "I. elegans besiedelt ein breites Spektrum an Gewässern. Mit großer Stetigkeit kommt sie an Seen, Weihern, Tümpeln, Altarmen und Sümpfen sowie Baggerseen, Kiesgruben-, Naturschutz- und Gartenweihern, Regenrückhaltebecken, Reisfeldern und Fischteichen vor. (...). In städtischen Parkteichen, die durch hohe Entendichte und Fischbesatz gekennzeichnet sind, ist sie häufig die einzige regelmäßig vorkommende Libellenart."

1.7 Kleine Pechlibelle Ischnura pumilio (Charpentier, 1825)

Menke et al. (2016), Seite 163: "Ischnura pumilio besiedelt hauptsächlich Tümpel, Lachen, Blänken und ähnliche Gewässer mit Pioniercharakter."

1.8 Frühe Adonislibelle Pyrrhosoma nymphula (Sulzer, 1776)

Menke et al. (2016), Seite 171-172: "Pyrrhosoma nymphula besiedelt in Nordrhein-Westfalen im Wesentlichen kleinere bis mittelgroße Stillgewässer mit ausgeprägter Ufer- und Wasservegetation in von Gehölzen bestandener Umgebung. Die Größe bekannter Fortpflanzungsgewässer von P. nymphula reicht von kleinen, wenige Quadratmeter großen Gartenteichen bis hin zu See von mehreren Hektar."

Wildermuth & Martens (2019), Seite 304 über Pyrrhosoma nymphula: "Die Art besiedelt ein breites Spektrum von Gewässern. Sie fliegt bevorzugt an Weihern und Teichen, die mit Emers- und Schwimmblattvegetation bewachsen sind, ebenso Quell-, Moor- und Wiesengräben, die offene Wasserstellen aufweisen. Sie entwickelt sich auch in Gartenteichen (...)."

1.9 Gemeine Binsenjungfer Lestes sponsa (Hansemann, 1823)

Menke et al. (2016), Seite 89-90: "Das breite Spektrum von durch L. sponsa besiedelte Lebensräumen umfasst vollständig durch Viehtritt beeinflusste Gewässer, Folienteiche, Blänken, sommertrockene Tümpel und intensive Fischteiche."

1.10 Westliche Weidenjungfer Chalcolestes viridis (Vander Linden, 1825)

Schmidt (2009): "C. viridis ist von der Eiablage her an Ufergehölze gebunden, sonst hinsichtlich der Gewässer-Eigenschaften sehr flexibel. Anmerk: Gehölze fehlten, waren präsent, aber nicht stetig."

1.11 Prachtlibellen: Gebänderte Prachtlibelle Calopteryx splendens (Harris, 1782)

und Blauflügel-Prachtlibelle Calopteryx virgo (Linnaeus, 1758)

Günzel (2003) beschreibt ausführlich die Lebensweise der Prachtlibellen und bemerkt kurz: "Es ist sicher ein Beeindruckendes Erlebnis, wenn wir Prachtlibellen, die wohl schönsten einheimischen Kleinlibellen, an unseren Gartenteich bewundern dürfen. In solchen Fällen handelt es sich aber meist nur um einen kurzen Erkundungsflug, denn Prachtlibellen haben ihre angestammten Reviere an naturbelassenen Fließgewässern. [...]

Im Gartenteich werden wir diese Libelle wohl nur in geeigneten Bachläufen mit entsprechender Vegetation in der Nähe natürlicher Vorkommen finden. Wer jedoch das Glück einer solchen Ansiedlung hat, der hat aktiv zum Schutz dieser selten gewordenen Libelle beigetragen."

1.12 Blaugrüne Mosaikjungfer Aeshna cyanea (O.F. Müller, 1764)

Menke et al. (2016), Seite 183: "Die Art profitierte in den letzten Jahren von Gartenteichen und Artenschutzgewässern. Schlüpmann (2000a: 99) stuft sie als "erfolgreichste Gartenteichlibelle" ein. So sind beispielsweise Fortpflanzungsnachweise aus Betonbecken bekannt."

Wildermuth & Martens (2019), S. 333: "A. cyanea besiedelt ganz unterschiedliche Typen von Gewässern, auch solche, die von anderen Libellenarten weitgehend gemieden werden. Da sie sich regelmäßig und häufig in urbanen Gebieten entwickelt, gilt sie als eigentlicher Kulturfolger unter den Libellen. Standardtyp eines A. cyanea-Habitats ist ein 0,5-5 a großes, 0,5-1m tiefes stehendes Kleingewässer - ein teilweise mit emersen Wasserpflanzen bewachsener und permanent Wasser führender Weiher, in dessen Nähe Bäume oder Büsche stehen. Dazu gehören Wald- und Flachmoorweiher, Torfstiche, Schwimmteiche, Garten- und Parkweiher."

Schmidt (2009): "Von Anfang an am Kleinteich präsent, Eiablagen typisch oberhalb des Wasserspiegels, [...]."

Löhr (1986): "In den Jahren 1981 bis 1985 wurde die Libellenfauna eines Gartenteiches im Vorderen Vogelsberg untersucht. Bisher konnten 16 Libellenarten nachgewiesen werden. Folgende acht Arten pflanzten sich im Gewässer fort: Enallagma cyathigerum, Coenagrion puella, Erythromma najas, Aeshna cyanea, Libellula depressa, Sympetrum danae. Sympetrum striolatum und Sympetrum sanguineum."

Rogner (1989), S. 60 über Aeshna cyanea: "Diese große Libelle ist nicht ständig am Gartenteich anzutreffen, denn zu ihrem großen Revier gehören viele verschiedene Gewässer; selbst im Wald kann man diese Art fliegen sehen. Viel eher wird man die großen Larven am Teichboden laufen sehen."

1.13 Braune Mosaikjungfer Aeshna grandis (Linnaeus, 1758)

Wildermuth & Martens (2019), Seite 354, über Aeshna grandis: "Die Art besiedelt verlandende Stillgewässer und langsam strömende Fließgewässer in waldreichen Landschaften der Niederungen: Pflanzenreiche Seebuchten, Altarme, größere Weiher und Torfstiche, Entwässerungsgräben und Kanäle, nur selten auch in großen Gartenweihern und Parkteichen."

1.14 Torf-Mosaikjungfer Aeshna juncea (Linnaeus, 1758)

Menke et al. (2016), Seite 195: "A. juncea wird auch an Abgrabungsgewässern oder Teichanlagen - ja sogar an Gartenteichen (z.B. Aletsee 1997, Schmidt 2003) - bodenständig nachgewiesen, sofern eine geeignete Ufervegetation und eine ausreichende Besonnung gewährleistet sind. Die Besiedlung von Gartenteichen ist nicht nur aus unserer Region bekannt, sondern wird beispielsweise auch für die Britischen Inseln (Brooks 1997) oder aus Hessen (Stübing, Gelpke 2008) beschrieben. Eine Besiedlung dieses Gewässertyps tritt in der Regel nur in der Nähe eines größeren Vorkommens bzw. innerhalb eines Verbreitungsschwerpunktes der Art auf. "

Wildermuth & Martens (2019), Seite 356, über Aeshna juncea: "Selbst in der gemäßigten Zone entwickelt sie sich - wenn auch eher selten - in Seen, Weihern, Stauteichen, Dünentümpeln, Marschgräben, langsam strömenden Flüssen, Gartenweihern, Sand-, Ton- und Kiesgrubengewässern."

Schmidt (2009), über Aeshna juncea: "Überraschend hohe Präsenz; in Jahren hoher Abundanz: nutzen Gärten als Jagd- u Ruheraum, dabei ergeben sich Eiablagen am Kleinteich."

1.15 Herbst-Mosaikjungfer Aeshna mixta (Latreille, 1805)

Schmidt (2009): "Eine Reihe von Kleingewässer-Arten (wie A. mixta, S. sanguineum) bevorzugen wechselfeuchte Riedufer, die am untersuchten Garten-Kleinteich fehlen. Das erklärt ihre schwache Abundanz."

1.16 Große Königslibelle Anax imperator (Leach, 1815)

Menke et al. (2016), Seite 217-218: "Anax imperator besiedelt in Nordrhein-Westfalen ein breites Spektrum stehender und langsam fließender Gewässer jeglicher Größe. In der Regel sind die Gewässer gut besonnt und haben eine ausgeprägte Tauch- und Schwimmblattvegetation, in welche die Eiablage erfolgt.

Die Art kann sich sogar in kleinsten Gartenteichen erfolgreich fortpflanzen. So konnten in einem frisch angelegten keine zwei Quadratmeter großen Gartenteich mindestens 20 schlüpfende Larven beobachtet werden."

Reuter (2004) beschreibt den Schlupf einer Großen Königslibelle Anax imperator an seinem Gartenteich. Im Juni und Juli des beschriebenen Jahres sind an dem Teich etwa 50 Großlibellen geschlüpft. Weitere Angaben zum Teich werden nicht gemacht.

Schmidt (2009), über Anax imperator: "Imagines konnten am Kleinteich nicht beobachtet werden. Dennoch fanden sich ab 2001 mehrfach die Exuvien von mittelgroßen Larven bis zu vorletzten Stadien im Teich, ."

Wildermuth & Martens (2019), Seite 399, über Anax imperator: "Die besiedelten Gewässer sind meist größer als 1 a, doch kann sich die Art selbst in Gartenweihern mit 10-50 m² Wasserfläche noch erfolgreich entwickeln."

Rogner (1989), Seite 62 über Anax imperator: "Seltener Gast am Gartenteich."

1.17 Plattbauch Libellula depressa (Linnaeus, 1758)

Menke et al. (2016), Seite 307, über Libellula depressa: "So tritt die Art regelmäßig unmittelbar nach der Anlage von Gartenteichen an diesen auf und reproduziert in ihnen eine Zeit lang."

Wildermuth & Martens (2019), Seite 659: "L. depressa besiedelt vorwiegend kleine, vegetationsarme und oft eutrophe Flachgewässer, die Zeitweise austrocknen können: Kies-, Lehm- und Baugrubentümpel, sommertrockene Flutmulden, Sümpfe, Wildsuhlen, wassergefüllte Fahrspuren, Viehtränken, Gießwassertanks, Springbrunnen, frische angelegte Gräben, Torfstiche, Garten- und Naturschutzweiher."

Schmidt (2009): "Als Pionierart auch an neu angelegten Gartenteichen ist P. depressum einzustufen. Die Art war schon vor der Teichanlage im Garten präsent. Am steilwandigen Kleinteich fehlten prinzipiell die von der Art bevorzugten offenen Flachwasserzonen, auch war infolge der Bepflanzung das Pionierstadium nur kurz.

Regelmäßig juv, ad beim Sonnen und Jagen vor den Gebüschen, der Flug am Wasser war aber nur gelegentlich zu beobachten,..."

Löhr (1986), Seite 64: "In den Jahren 1981 bis 1985 wurde die Libellenfauna eines Gartenteiches im Vorderen Vogelsberg untersucht. Bisher konnten 16 Libellenarten nachgewiesen werden. Folgende acht Arten pflanzten sich im Gewässer fort: Enallagma cyathigerum, Coenagrion puella, Erythromma najas, Aeshna cyanea, Libellula depressa, Sympetrum danae. Sympetrum striolatum und Sympetrum sanguineum."

Rogner (1989), über Libellula depressa: "Diese Libelle gehört zu den ersten Arten, die sich an einem frisch angelegten Gartenteich einstellen."

1.18 Vierfleck Libellula quadrimaculata (Linnaeus, 1758)

Wildermuth & Martens (2019), Seite 659, über Libellula quadrimaculata: "Häufig besiedelte Primärgewässer sind (...), zudem Sekundärgewässer wie alte Stauteiche, Torfstiche, Entwässerungsgräben, Naturschutz-, Grubengewässer, Gartenweiher und selbst Springbrunnen. "

Schmidt (2009) über Libellula quadrimaculata: "Ab 1998 waren einzelne ♂, auch Eiablagen regelmäßig zu beobachten.

Unter den am Kleinteich mehr oder weniger regelmäßig bodenständigen Arten dominieren die Arten, die an perennierenden Kleingewässern verbreitet sind (P. nymphula, C.puella, I. elegans, A. cyanea, L. quadrimaculata, S.striolatum)."

1.19 Schwarze Heidelibelle Sympetrum danae (Sulzer, 1776)

Menke et al. (2016) über Sympetrum danae: "Auch vegetationsarme neu entstandene Gewässer können von der Art besiedelt werden (Hübner 1988; Belz Fuhrmann 2000). Als Extremlebensräume sind aus dem Ruhrgebiet auch wassergefüllte Betonbecken bekannt, in denen sich die Art reproduziert (Goertzen 2007)."

Wildermuth & Martens (2019), Seite 737, über Sympetrum danae: "In Gegenden mit atlantisch getöntem Klima kann sie sich auch in Gartenweihern sowie in neu zu Naturschutzzwecken geschaffenen Weihern entwickeln und hier kurzfristig sogar zur dominanten Massenart werden."

Schmidt (2009): "S. danae ist ähnlich zu beurteilen wie A. juncea, hat jedoch in der Region an eutrophen Tümpel Biotopen eine höhere Präferenz für ausgedehnte wechselfeuchte Sumpfried-Rasen, die an den Gartenteichen fehlen."

Löhr (1986): "In den Jahren 1981 bis 1985 wurde die Libellenfauna eines Gartenteiches im vorderen Vogelsberg untersucht. Bisher konnten 16 Libellenarten nachgewiesen werden. Folgende acht Arten pflanzten sich im Gewässer fort: Enallagma cyathigerum, Coenagrion puella, Erythromma najas, Aeshna cyanea, Libellula depressa, Sympetrum danae. Sympetrum striolatum und Sympetrum sanguineum."

1.20 Frühe Heidelibelle Sympetrum fonscolombii (Selys, 1840)

Wildermuth & Martens (2019), Seite 756 über Sympetrum fonscolombii: "Imagines können bei Invasionen an nahezu allen Gewässern auftreten. Eine erfolgreiche Besiedlung und Fortpflanzung ist besonders in Resttümpeln und Rinnsalen von Flußläufen möglich, die regelmäßig austrocknen. (...). Als Fortpflanzungsgewässer dienen auch vegetationsfreie und pflanzenarme Stillgewässer, insbesondere Abbaugewässer, Stauseen, Staubecken und selbst Springbrunnen, kleine Weiher mitten in Golfplatzrasen oder salzige Felstümpel an Meeresküsten."

1.21 Südliche Heidelibelle Sympetrum meridionale (Selys, 1841)

Menke et al. (2016), Seite 348: "Als typische Lebensräume von Sympetrum meridionale werden besonnte, sich schnell erwärmende, flache Kleingewässer mit üppiger Vegetation beschrieben. Sie weisen häufig stark schwankende Wasserstände auf oder können im Sommer gänzlich trockenfallen (Sternberg & Buchwald 2000). (...). Hier kommen als Reproduktionsgewässer zwei sonnenexponierte flache und weitgehend vegetationsfreie Folienteiche sowie ein ebenfalls besonntes Einleitungsgewässer in Betracht."

1.22 Blutrote Heidelibelle Sympetrum sanguineum (O.F. Müller, 1764)

Menke et al. (2016), Seite 355: "Sympetrum sanguineum ist bezüglich der besiedelten Fortpflanzungshabitate eine relativ plastische Art und besiedelt ein breites Spektrum verschiedener Stillgewässertypen. Als Fortpflanzungsgewässer werden in Nordrheinwestfalen in erster Linie kleinere Stillgewässer wie Teiche, Tümpel, Weiher und Altarme sowie anthropogene Gewässertypen wie Abgrabungsgewässer, Regenrückhaltebecken und Gartenteiche besiedelt."

Schmidt (2009) über Sympetrum sanguineum: "Eine Reihe von Kleingewässer-Arten (wie A. mixta, S. sanguineum) bevorzugen wechselfeuchte Riedufer, die am untersuchten Garten-Kleinteich fehlen. Das erklärt ihre schwache Abundanz."

Löhr (1986): "In den Jahren 1981 bis 1985 wurde die Libellenfauna eines Gartenteiches im Vorderen Vogelsberg untersucht. Bisher konnten 16 Libellenarten nachgewiesen werden. Folgende acht Arten pflanzten sich im Gewässer fort: Enallagma cyathigerum, Coenagrion puella, Erythromma najas, Aeshna cyanea, Libellula depressa, Sympetrum danae. Sympetrum striolatum und Sympetrum sanguineum."

1.23 Große Heidelibelle Sympetrum striolatum (Charpentier, 1840)

Menke et al. (2016), Seite 359: "Sympetrum striolatum zeichnet sich durch eine vergleichsweise hohe Wärmebedürftigkeit aus. Dementsprechend werden Gewässer bevorzugt, die sich relativ rasch erwärmen. So werden vorzugsweise flachere Kleingewässer mit geringer bis mittlerer Vegetationsdeckung besiedelt. An Gartenteichen tritt sie als Pionierart regelmäßig auf, verschwindet aber manchmal wieder, wenn die Gewässer stärker zugewachsen sind."

Wildermuth & Martens (2019), Seite 787: "S. striolatum ist eine wärmeliebende, anpassungsfähige Art und besiedelt vorwiegend stehende, oft strukturarme Kleingewässer. Dazu gehören Weiher sowohl in der freien Landschaft als auch in Dörfern, Städten und Industrieanlagen, zudem Baggerseen mit Flachufern, Lehmweiher und -tümpel, Niedermoor- und Wiesengräben, in Küstengebieten auch Habitate mit Brackwasser. Bevorzugt werden pflanzenarme Gewässer im Pionierstadium wie beispielsweise neu angelegte Garten- und Naturschutzweiher oder im Frühherbst frisch geräumte Gräben und Torfstiche, in denen es gleich darauf zu starker Vermehrung kommen kann."

Schmidt (2009): "Regelmäßig flogen 1-3 &mlae;♂ am Kleinteich, vielfach gab es Paarungen/ Eiablagen bis in den Herbst hinein. Unter den am Kleinteich mehr oder weniger regelmäßig bodenständigen Arten dominieren die Arten, die an perennierenden Kleingewässern verbreitet sind (P. nymphula, C. puella, I. elegans, A. cyanea, L. quadrimaculata, S. striolatum)."

Löhr (1986): "In den Jahren 1981 bis 1985 wurde die Libellenfauna eines Gartenteiches im Vorderen Vogelsberg untersucht. Bisher konnten 16 Libellenarten nachgewiesen werden. Folgende acht Arten pflanzten sich im Gewässer fort: Enallagma cyathigerum, Coenagrion puella, Erythromma najas, Aeshna cyanea, Libellula depressa, Sympetrum danae. Sympetrum striolatum und Sympetrum sanguineum."

Rogner (1989), Seite 69: "Die große Heidelibelle stellt sich vor allem an vegetationsarmen Gartenteichen zur Eiablage ein."

1.24 Gemeine Heidelibelle Sympetrum vulgatum (Linnaeus, 1758)

Menke et al. (2016): "Sympetrum vulgatum besiedelt in Nordrhein-Westfalen ein breites Spektrum unterschiedlichster Gewässer. Den Schwerpunkt bilden ungenutzte oder extensiv bewirtschaftete (Fisch-) Teiche, Weiher und Tümpel. Aber auch Altarme und Abgrabungsgewässer werden ebenso angenommen wie Hochwasserrückhaltebecken, Gräben, oder Gartenteiche. Es handelt sich häufig um eutrophe Gewässer mit flachen Uferzonen und mit mehr oder weniger ausgeprägter Verlandungsvegetation bzw. Röhrichtzone."

Schmidt (2009): "Das nur sehr sporadische Vorkommen von S. vulgatum steht mit kleinklimatischen Vorteilen (dazu gehört das zum mediterranen hin verschobene Stadtklima) des dann dominanten S. striolatum in Einklang."

Rogner (1989), Seite 68: "Eine der häufigsten am Gartenteich zu beobachtenden Heidelibellen."

1.25 Falkenlibelle Cordulia aenea (Linnaeus, 1758)

Menke et al. (2016), Seite 260: "Cordulia aenea besiedelt in Nordrhein-Westfahlen ausschließlich Stillgewässer und kommt dabei in den unterschiedlichsten Gewässern vor. (...). Die Funde aus Nordrhein-Westfalen verteilen sich schwerpunktmäßig auf Kleingewässer wie Tümpel und Gartenteiche, Teiche, Altwässer, Baggerseen und Moorgewässer."

2. Mit welchen Libellenarten kann man typischerweise an einem Gartenteich rechnen?

Bei den meisten Gartenteichbesuchern unter den Libellen handelt es sich um Ubiquisten oder typische, häufige Arten kleiner Stehgewässer, wie die Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) oder z.B. die Große Pechlibelle (Ischnura elegans). Wildermuth & Küry (2009) listen für Gartenteiche und ähnliche, künstliche Gewässer:

  • Weidenjungfer (Lestes viridis),
  • Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella),
  • Grosse Pechlibelle (Ischnura elegans),
  • Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula),
  • Große Königslibelle (Anax imperator),
  • Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea),
  • Grosser Blaupfeil (Orthetrum cancellatum),
  • Vierfleck (Libellula quadrimaculata),
  • Feuerlibelle (Crocothemis erythraea),
  • Grosse Heidelibelle (Sympetrum striolatum),
  • Blutrote Heidelibelle (S. sanguineum).

Dies entspricht mehr oder weniger dem Artenspektrum, das auch andere Autoren für Gartenteiche angeben. Je nach Region und Besonderheiten des einzelnen Teiches, können auch Arten dieser Liste fehlen, oder andere Arten Massenvorkommen an Gartenteichen bilden.

Wildermuth & Küry (2009), Seite 47-48: "Naturnahe Gartenweiher: Im Allgemeinen entwickeln sich in den üblichen Gartenweihern nur wenige Libellenarten, am ehesten Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) und Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea). (...) Nur in großen, naturnah gestalteten Gartenweihern können sich bis etwa 15 Libellenarten ansiedeln."

Schirl (1995) zählt die Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella), die Plattbauchlibelle (Libellula depressa) und die Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) als Libellenarten auf, die im vierten Frühling nach dem Bau in seinem Schwimmteich bodenständig vorkommen.

Wildermuth und Krebs (2003), Seite 33: "Beim Vergleich der Untersuchungsergebnisse (...) zeigt sich, dass bestimmte Libellenarten alle vier Typen von Sekundärbiotopen besiedeln. Dazu gehören beispielsweise Coenagrion puella, Enallagma cyathigerum, Chalcolestes viridis und Anax imperator. Bei diesen Arten handelt es sich um Ubiquisten, wobei auch für sie nicht alle anthropogenen Gewässer optimal geeignet sind."

Wildermuth und Krebs (2003), Seite 33: Eine weitere Funktion der Garten- und Naturschutzweiher besteht darin, dass sie - neu angelegt - bestimmten Pionierarten wie Libellula depressa und Ischnura pumilio (letzteres nach J. Demarmels und H. Schiess, 1975) immer wieder Gelegenheit bieten sich anzusiedeln."

3. Welche Faktoren sind für das Vorkommen einzelner Arten an Gartenteichen ausschlaggebend und

wie lassen sich Libellen an Gartenteichen fördern?

Die Lebensraumansprüche einzelner Libellenarten unterscheiden sich stark, zumal Libellen mit ihren aquatischen Larven und ihren fliegenden Imagines im Laufe der Entwicklung sehr unterschiedliche Lebensräume besiedeln können und müssen.

Die Förderung von Libellen am Gartenteich lässt sich leicht über die Naturnähe des Gewässers und des umgebenden Gartens bewerkstelligen. Vielgestaltigkeit in allen Strukturen ist vermutlich der einfachste Weg, auch eine gewisse Diversität in der Libellenfauna zu erreichen. Unterschiedliche Wassertiefen, große Flachwasserbereiche, flach ansteigende Ufer, eine ausgeprägte Unterwasservegetation, pflanzenfreie Stellen, Bereiche mit Schwimmblattpflanzen, schwimmende Fadenalgenteppiche, abgestorbenes Pflanzenmaterial, Sand, Mulm und Totholz. Dies sind nur einige Beispiele und Faktoren, die die Zahl der Libellen und die Zahl der Libellenarten an einem Gartenteich positiv beeinflussen können.

Die Beschreibungen der Habitatansprüche der einzelnen Libellenarten in Menke et al (2016) und Wildermuth, H. & A. Martens (2019) geben viele Detailinformationen zu diesem Thema, umfassende wissenschaftliche Untersuchungen sind jedoch rar. Auch Gartenteiche durchlaufen, ähnlich wie natürliche Kleingewässer, im Laufe der Zeit unterschiedliche Sukzessionsstadien. Jedes dieser Stadien zieht mit seinen besonderen Gegebenheiten auch unterschiedliche Libellenarten mehr oder weniger stark an. Nach Grauvogl (1991) ist davon auszugehen, dass die Artenzahl von Wasserinsekten mit dem Alter des Teiches abnimmt. Gelegentliche "Verjüngungen" des Gartenteiches können diesem Trend sicherlich entgegenwirken.

Luty (2001) formuliert sehr treffend: "Wer Libellen an den Gartenteich locken will, sollte die Ansprüche einzelner Arten kennen, da nicht jede Libelle an und als Larve in jedem Gewässer leben kann."

Mackenzie Dodds (2016), Seite 18: "One thing to say right now: no fish.

Mackenzie Dodds (2016), Seite 35: "What we can say with certainty is that the greater the variety of water plants you put in your pond, the greater the number of species you will attract."

Mackenzie Dodds (2016): "But a recent study has shown that a newly arrived colonist, the small Redeyed Damselfly (Erythromma viridulum), has a remarked preference for sites that have Hornwort (Ceratophyllum demersum), which is present in south and east England."

Mackenzie Dodds (2016), Seite 37: "When we set up Ashton Water Dragonfly Sanctuary in 1989, we first had to stop Père David's Deer wading into the lake. These monarch-of-the-glen sized water loving beasts had turned the lake into a mudbath, so, with funding from WWF, we fenced the lake off. That year we saw only five species of dragonfly and damselfly at the lake. By 1994, by virtue of allowing plants to regenerate, and by putting in a wide selection of local native water plants, weh ad increased the number of dragonflies and damselflies seen to the 17 I mentioned earlier."

Mackenzie Dodds (2016), Seite 38: "And here are 10 dragonflies and damselflies that use them:

  1. Common Blue Damselflies: Soft Rush and Curled Pondweed.
  2. Azure Damselflies: Spiked Water Milfoil, White Water Lily, Frogbit, Curled Pondweed and Hornwort.
  3. Blue tailed Damselflies: Spiked Water Milfoil, Water Mint, Frogbit, Soft Rush and Flowering Rush.
  4. Large Red Damselflies: Curled Pondweed, Hornwort and Water Mint.
  5. Emerald Damselflies: Soft Rush, Flowering Rush and Yellow Iris.
  6. Four-spotted chaser: Curled Pondweed, Spiked Water Milfoil and White Water Lily.
  7. Common Hawkers: Soft Rush, Yellow Flag Iris and Sphagnum Moss.
  8. Migrant Hawkers: Soft Rush.
  9. Southern Hawkers: Yellow Flag Iris.
  10. Emporers: Spiked Water Milfoil, White Water Lily, Hornwort and Curled Pondweed."

Luty (2001) über Lestes viridis am Gartenteich: "Erstere Art benötigt, ihrem Namen zufolge, eine reiche Binsen- und Schachtelhalmvegetation am Ufer, da sie sich zur Paarung dicht über der Wasseroberfläche an deren Stängel setzt, sich langsam rückwärts unter die Wasseroberfläche schiebt und ihre Eier zum Überwintern ins Mark der Pflanzenstängel drückt. Deshalb sollte man bei herbstlichen Schnittarbeiten am Teich nicht alle Pflanzenbestände beseitigen."

Wildermuth & Küry (2009) geben auf Seite 44 sehr hilfreiche Detailinformationen zu den Mikrohabitatansprüchen einzelner Libellenarten, viele dieser Hinweise lassen sich am Gartenteich leicht umsetzen.

4. Welche Gefahren für Libellen ergeben sich an und um Gartenteiche?

Fischbesatz ist sicherlich einer der häufigsten Gründe, warum sich in Gartenteichen keine oder nur wenige Libellen entwickeln können. Außerdem können Pflegemaßnahmen, wie etwa der Rückschnitt von Uferpflanzen oder, über das Ufer hängenden Astwerks, Libelleneier zerstören, die dort abgelegt wurden.

Bei der Grundreinigung von Gartenteichen oder beim Entfernen zu dicht gewordener Ufer- oder Unterwasservegetation, können viele Libellenlarven und andere Teichbewohner vernichtet werden. Hier kann leicht Abhilfe geschaffen werden, indem man das entfernte Material z.B. über Nacht in direkter Ufernähe liegen lässt. Viele Wassertiere schaffen dann, ganz ohne Hilfe, den Weg zurück ins Wasser.

Für manche Arten scheint ein Mangel An geeigneten Schlupfplätzen zu herrschen. Im NaturaGart Park konnten an den Schlupflätzen Ansammlungen von Exuvien und darunter im Wasser, auch tote im Wasser treibende Imagines, verschiedener Libellenarten, beobachtet werden.

In einem Fall schlüpften aus flachen, runden Kübeln, die ausschließlich mit einer Lehmschicht und einem dichten Bestand von Armleuchteralgen (Chara sp. und Nitella sp.) ausgestattet waren, einige Dutzend Heidelibellen. Ein Teil der Tiere fiel offensichtlich nach dem Schlupf ins Wasser und starb. Es ist anzunehmen, dass für die Imaginalhäutung die entsprechenden Strukturen fehlten. Und die Tiere sich an der glatten und senkrechten Behälterwand nicht festhalten konnten, bis sie nach der Häutung ausgehärtet und flugfähig gewesen wären.

In einem weiteren Fall schlüpften in einem Filtergraben einige Dutzend Königslibellen (Anax sp.). Die einzigen aus dem Wasser ragenden Strukturen waren die Blattstiele des Riesenhechtkrauts. An diesen Stielen sammelten sich nach und nach die leeren Exuvien, hinter-, aber auch übereinander. Auch hier fanden sich eine ganze Reihe halb oder vollständig geschlüpfter Imagines im Wasser treibend. Offensichtlich fanden diese keinen ausreichenden Platz, an den bereits mit Exuvien besetzten Blattstielen. (Kraus, pers. Obs. 2021). Auch NaturaGart Kunden berichten von ähnlichen Beobachtungen.

Libellen werden auch am Gartenteich gerne von verschiedenen Vögeln gefressen. Dies ist aber in einem naturnah gestalteten Garten wohl eher der Ausdruck der Naturnähe, als eine vom Gartenbesitzer beeinflussbare Gefahr für die Libellen. Gleiches gilt für den Fraßdruck anderer Teichbewohner auf die Libellenlarven.

Wildermuth & Küry (2009), Seite 47: Ein Nachteil dieser Gewässer liegt darin, dass sie zur Wasserhaltung in den meisten Fällen künstlich abgedichtet werden müssen. Eingetragenes Falllaub führt zur Bildung von Faulschlamm und damit zu Sauerstoffmangel. Um dies zu verringern, kann die Wasserfläche über den Winter mit einem Netz abgedeckt werden.

Wildermuth & Küry (2009), Seite 48: Bei der Planung und der Ausführung gelten dieselben Grundsätze wie für die Weiher in der freien Landschaft. Auch hier gilt: Fische verhindern die Entwicklung von Libellen weitgehend."

Was viele Autoren anmerken, fasst Mackenzie Dodds (2016), Seite 18 in einem kurzen Satz zusammen: "One thing to say right now: no fish."

5. Haben Gartenteiche einen positiven Einfluss auf die Gesamtpopulation der Libellen?

Tragen Gartenteiche zur Vernetzung von natürlichen Libellenbiotopen bei?

Gartenteiche fördern mit Sicherheit die Libellen Biomasse und stützen somit sowohl die Population der infrage kommenden Arten, als auch die Populationen der Prädatoren, die sich von Libellen, oder deren Larven ernähren.

Natürliche Feuchtbiotope sind ganz besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen. An Gartenteichen können einige dieser Folgen einfach abgemildert oder ausgeschaltet werden. Durch die künstliche Abdichtung und das regelmäßige Nachfüllen von Wasser durch den Besitzer werden Gartenteiche auch in Dürreperioden Wasser führen, wenn vergleichbare natürliche Gewässer dies nicht mehr tun. Auch wird der Gartenteichbesitzer zu verhindern wissen, dass ein Gartenteich in strengen Winter vollständig durchfriert.

Gartenteiche können zur Vernetzung von natürlichen Libellenbiotopen beitragen. Einige Beispiele von Libellenfunden verdeutlichen dies. Einige Arten scheinen bevorzugt dann an Gartenteichen vorzukommen, wenn es in der Nähe noch individuenstarke natürliche Vorkommen gibt. Den Individuen zweier weiter voneinander entfernter natürlicher Vorkommen, könnte ein dazwischenliegender Teich als Trittsteinbiotop dienen. Daten oder entsprechende Untersuchungen zu diesem Thema konnten nicht gefunden werden.

Das EPCN (2010) betont den Wert der Kleingewässer für die Artenvielfalt. Sie seien sowohl entscheidender Lebensraum, auch für seltene Arten, als auch Trittstein und Zufluchtsort und Biodiversität-Hotspots.

In Bezug auf die regionale Artenvielfalt von Binnengewässern, sei der Beitrag von Kleingewässern als Trittsteine oder Zufluchtsorte, so bedeutend wie der von Flüssen und Seen.

So seien die einzelnen stehenden Süßgewässer zwar oft klein, doch die Summe dieser kleinen Gewässer (kleiner 10ha), mache weltweit immerhin einen Anteil von 30 % der stehenden Binnengewässer aus.

Als Kleingewässer werden neben vielen historischen und kulturellen Anwendungen, auch "Dekorative Garten- und Schwimmteiche" aufgelistet.

Wildermuth & Krebs (1983), S. 28-30: "4.2 Garten- und Naturschutzweiher

Im Zusammenhang mit praktischen Naturschutzbemühungen werden seit Jahren - als Kompensation für verschwundene Stehgewässer - künstliche Weiheranlagen gebaut. Solche naturnah gestalteten Kleingewässer entstehen laufend in privaten Gärten, öffentlichen Anlagen und auch in der freien Landschaft.

Wildermuth & Krebs (1983), Seite 33: "Die Massenentwicklung von Anax imperator und Cordulia aenea an zwei Weihern bei Winterthur zeigt übrigens, dass neu angelegte Libellenbiotope in bestimmten Sukzessionsstadien - wenigstens für gewisse Arten - wichtige Populationsreservoire sein können und so die Funktion von Ausbreitungszentren zu übernehmen vermögen. Dabei muss angenommen werden, dass die jährlich produzierte Zoo-Biomasse in den erwärmten Weihern recht groß ist. Vermutlich ernähren sich die Anax-Larven zur Hauptsache von Kaulquappen."

Wildermuth & Krebs (1983), Seite 21: "Libellen, die sich in anthropogenen Stehgewässern (Kiesgruben, Naturschutzweiher, Stauteiche, Torfstiche) entwickeln können, haben bessere Überlebenschancen, weil derartige Habitate dauernd neu entstehen. In Kiesgruben des Schweizer Mittellandes wurden 39 Libellenarten (31 vermutlich bodenständig) und in Torfstichen 37 Arten (20 vermutlich bodenständig) beobachtet. An Garten- und Naturschutzweihern konnten 24 Arten (18 vermutlich bodenständig) festgestellt werden. Als ärmste Biotope mit 22 Arten (8 vermutlich bodenständig) erwiesen sich die Stauteiche."

Wildermuth & Krebs (1983), Seite 39: "Die Umwandlung der mittelländischen Naturlandschaft in die traditionelle Kulturlandschaft und weiter zur modernen Zivilisationslandschaft vollzog sich bis vor wenigen Jahrzehnten allmählich. Dabei wirkten sich die anthropogenen Einflüsse auf die Landschaft für die Libellen nie ausschließlich negativ aus. Vermutlich brachten die seit dem frühen Mittelalter massiv betriebenen Rodungen sogar Vorteile: Die bessere Belichtung der Gewässer begünstigte wahrscheinlich die Ausbreitung bestimmter Arten erheblich. Andere konnten sich möglicherweise sogar neu ansiedeln. In späteren Phasen wurden durch die Ausbeutung der Torflager und Kiesvorkommen sowie durch die Anlage von Kanälen, Stauteichen und Weihern laufend neue Libellengewässer geschaffen. Ohne sie wäre infolge Zerstörung der Primärbiotope die Libellenfauna der Schweiz zweifellos weit ärmer."

Wildermuth & Krebs (1983), Seite 41: "5. Garten- und Naturschutzweiher sollen auch in Zukunft geschaffen werden. Bei der Planung und Gestaltung der Biotope ist darauf zu achten, dass im Hinblick auf die verschiedenen ökologischen Ansprüche der einzelnen Libellenarten unterschiedliche Weihertypen gebaut werden (P. Pretscher, 1976; H. Wildermuth, 1978; C. Roth, 1981). Solche Neuanlagen dürfen aber keinesfalls als Alibi für die Zerstörung bestehender Feuchtbiotope missbraucht werden. Erstens sind jene immer nur ein bescheidener Ersatz für bereits Verlorenes, und zweitens ist ihr biozönotisches Ansiedlungspotential - wie bisherige Erfahrungen gezeigt haben - relativ gering."

EPCN (2010) S.6: "Einzelne Gewässer sind relativ klein und können unbedeutend erscheinen und neben größeren Wasserkörpern wie Seen verblassen. Doch weltweit sind Kleingewässer eine außergewöhnliche Süßwasserressource. Insgesamt gesehen haben die Millionen kleiner Gewässer mit weniger als 10 Hektar Größe einen Flächenanteil von 30 Prozent aller stehenden Binnengewässer. Das verdeutlicht, dass wir kleine Gewässer noch direkter in Untersuchungen globaler Prozesse einbeziehen sollten, einschließlich der mit dem Klimawandel verbundenen Prozesse."

EPCN (2010) S. 8: "Wert der Kleingewässer für die Artenvielfalt

Kernaussagen:

  • Kleingewässer sind entscheidende Lebensräume für ungewöhnliche und seltene Arten
  • Kleingewässer sind Trittstein-Lebensräume
  • Kleingewässer sind Biodiversitäts-Hotsliots"

"Auf der Landschaftsebene sind Kleingewässer außerordentlich bedeutend für die Biodiversität von Binnengewässern (Box 4), wobei sie oft genauso viel zum regionalen "Artenpool" beitragen wie Flüsse oder Seen." [...] "Sowohl Einzelgewässer als auch Kleingewässernetzwerke können wichtig sein. Einzelne Kleingewässer können als Zufluchtsorte für terrestrische und aquatische Organismen fungieren, besonders in intensiv bewirtschafteten Landschaften, die etwa 80 % von Europa bedecken."

EPCN (2010) S.11: "Einige historische und kulturelle Nutzungen von Kleingewässern":

"Hammerteiche, Heidelandteiche, Eisteiche, Bewässerungsteiche, Waschteiche, Viehtränkteiche, Mergelgruben, Mühlteiche, Schutzgräben, Hofteiche

Dekorative Gartenteiche, Torfteiche, Hanfteiche, Dammteiche, Rückgewinnungsteiche, Stauteiche, Saunateiche, Schlammteiche, Karpfenteiche, Absetzteiche

Schwimmteiche, Zugmaschinenteiche, Wasserkressenbeete, Teiche zum Quellen von Wagenrädern, Kühlteiche, Curlingteiche, Köderteiche, Regenwasserteiche

Destillerieteiche, Trinkwassertümpel, Viehtriebteiche, Ententeiche, Färbeteiche, Extraktionsteiche, Fischteiche, Flachsrösteteiche, Schmiede/Brennofenteiche"

EPCN (2010) S. 16: "Strategie für die Erhaltung der Kleingewässer in Europa

Die Zeit wird knapp, um europäische Kleingewässer zu schützen. In Anbetracht der großen Verluste von Kleingewässeranzahl und -qualität müssen wir dringend handeln, um den einzigartigen Wert der Kleingewässer für Biodiversität, kulturelles Erbe und Erbringen von Ökosystemleistungen zu schützen."

Unter anderem:

"Forschung und Monitoring: Wir benötigen mehr Grundlagen- und angewandte Forschung zur Biologie und Ökologie der Kleingewässer, als Grundlage für effiziente und praxistaugliche Maßnahmen zum Schutz und Management, zur Schaffung sowie für ein Monitoring von Kleingewässern. ."

"Schutz und Verbesserung der Ressource: Wir müssen wertvolle Standorte mit Kleingewässern unter Schutz

stellen und fördern sowie neue, hochwertige Kleingewässer schaffen als Kompensation bereits zerstörter oder nicht restaurierbarer Kleingewässer."

EPCN (2010) S. 19 (zu Schutz und Verbesserung der Ressource): "[.] Kleingewässer sind einfach zu bewirtschaften und zu schützen. Sie stehen in direkter Beziehung mit den Menschen. Verglichen mit anderen Süßwasserhabitaten sind sie außerordentlich billig und einfach anzulegen. Und wenn sie in großer Anzahl an den richtigen Orten geschaffen werden, dann haben sie das Potential eines großen Nutzens für die Biodiversität, den Hochwasserschutz sowie die Abschwächung von Verschmutzungen und der Auswirkungen des Klimawandels."

6. Gibt es Nachweise von seltenen oder besonders schützenswerten Libellenarten an Gartenteichen?

Bei den weitaus meisten Libellen, die an Gartenteichen beobachtet werden scheint es sich um häufige und anspruchslose Arten zu handeln. Penner (2003) konnte aber auch "Rote Liste"-Arten, wie Aeshna affinis, Ischnura pumilio, Lester barbatus, Lestes dryas, Sympetrum danae und Sympetrum flavolum nachweisen.

Im NaturaGart Park in Ibbenbüren, Nordrhein-Westfalen ist in den letzten Jahrzehnten auf einer Fläche von etwa 4 ha eine Ansammlung von Gartenteichen und vergleichbaren künstlichen Gewässern entstanden. Eine erste und unvollständige faunistische Untersuchung zur Libellenfauna hat das Vorkommen von mindestens 20 Arten bestätigt, darunter z.B. auch die Zierliche Moosjungfer (Leucorrhinia caudalis).

Wildermuth & Krebs (1983), Seite 21: "Die meisten der gefährdeten Arten leben in natürlichen oder vom Menschen wenig beeinflussten Biotopen. Sie lassen sich nur durch den vollständigen Schutz der entsprechenden Feuchtstandorte erhalten."

Wildermuth & Krebs (1983), Seite 37: "Obwohl über die ökologischen Beziehungen zwischen den Libellen und den Sekundärgewässern noch vieles unbekannt ist (z.B. Besiedlungsstrategie; Anpassungsfähigkeit), steht fest, dass durch die Neuanlage von "künstlichen" Biotopen hauptsächlich die Vermehrung bereits häufiger Stehgewässer-Arten gefördert wird. Vom großen Angebot neu angelegter Garten- und Naturschutzweiher können nur sehr wenige gefährdete Libellen profitieren. Dazu gehören am ehesten die Pionierarten. Die spezialisierten Besiedler der Fließgewässer und der "reifen" Biotope vermögen sich nicht auf die - oft eutrophierten - Sekundärgewässer umzustellen."

Wildermuth und Krebs (2003), Seite 33: "Von etwas größerer odontologischer Bedeutung sind naturgemäß angelegte Kunstweiher. Zwar konnte bis jetzt auch in diesen Gewässern bei keiner gefährdeten Art Autochtonie nachgewiesen werden. Das Artenspektrum ist aber breiter. Außerdem kommen mehr Arten zur Fortpflanzung."

7. Literaturverzeichnis "Libellen am Gartenteich"

BPBV Liste Verantwortungsarten (2021): Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands. BfN. 51S.

Brooks (1997): Field Guide to the Dragonflies and Damselflies of Great Britain and Ireland
British Wildlife Publishing, 1997 Brooks, S.; Lewington, R. (Illus.); ISBN 10: 0953139905

Belz, A.; Fuhrmann, M. (2000a): Libellen. - Beiträge zur Tier- u. Pflanzenwelt d. Kreises Siegen-Wittgenstein, Siegen 6: 82 S.

Belz, A.; Fuhrmann, M. (2000b): Die Libellen des Kreises Siegen-Wittgenstein. In: Schlüpmann, M. & G. Grüne (Red.): Beiträge zur Libellenfauna in Südwestfalen. - Der Sauerländische Naturbeobachter, Lüdenscheid 27: 45-48 http://www.herpetofauna-nrw.de/rundbriefe/rundbrief-41/index.php

EPCN European Pond Conservation Network (2010): Das Kleingewässer-Manifest. O.O.: EPCN, 20S.

Günzel, Richard (2003), Seite 30-33: Prachtlibellen. Seltene Gäste am Gartenteich. Gartenteich 1/2003. S. 30-33.

Hübner, T. (1988), Seite 129-145: Zur Besiedlung neugeschaffener, kleiner Artenschutzgewässer durch Libellen. Libellula 7: 129-145.

Löhr, P.-W. (1986), Seite 65-84: Die Libellenfauna eines Gartenteiches in Mücke/Vogelsberg (Hessen). Libellula 5 (3/4): S. 65-84.

Luty, André (2001) Libellen Flugkünstler im Sonnenschein. Gartenteich 3/2001, S. 20-23

Mackenzie Dodds, Ruary (2016) The Dragonfly friendly Gardener, Saraband, Glasgow, 55 Seiten.

Menke, N., C. Göcking, N. Grönhagen, R. Joest, M. Lohr, M. Olthoff & K.-J. Conze unter Mitarbeit von Artmeyer, C., U. Haese & S. Hennings (2016) Die Libellen Nordrhein-Westfalens. LWL-Museum für Naturkunde, Münster.

Müller, Reinhard (2012) Gefährdete Libellen im Gartenteich - ein Ausnahmegewässer in Berlin (Odonata). Märkische Ent. Nachr. Band 14, Heft 1 S. 201-204

Oly, M. (1996) Beitrag zur Odonatafauna im Stadtbereich Bochum. Libellula 15, S. 11-26.

Penner, Gerd (2003) Die ersten Gäste am neuen Teich. Gartenteich 4/2003. S. 8-12.

Reuter, Manfred (2004) Eine Großlibelle schlüpft. Gartenteich 4/2004. S. 16-17.

Rogner, Manfred (1989) Treffpunkt Gartenteich. Tiere im und am Wasser. Kosmos Naturführer, 128 Seiten.

Schirl, Karl (1995) Beobachtungen und Erfahrungen an einem Schwimmteich. Naturgarten - Sekundärbiotop Schwimmteich. Öko L. 17/2: 23-31.

Schlüpmann, Martin (2000a), Seite 99: Die Libellen des Hagener Raumes - Verbreitung, Bestand und Lebensräume. Der Sauerländische Naturbeobachter. 27. 71-114.

Schlüpmann, Martin (2000b), Seite 29: Die Libellen des Südwestfälischen Berglands. Der Sauerländische Naturbeobachter. 27. 5-44.

Schmidt, E. (2009): Langzeit-Beobachtungen zur Libellenfauna am Garten-Kleinteich im Münsterland /Westfalen: 37-43, Schwerin.

Schmidt, E.G. (2003): Die Torf-Mosaikjungfer Aeshna juncea (L., 1758) (Odonata, Aeshnidae) an Tontümpeln und an Gartenteichen im West-Münsterland und in Essen, ein ökologisches Rätsel. Verhandlungen Westdeutscher Entomologentag 2001: 75-80.

Stübing, S., H.-J. Roland, T. Closs, C. Gelpke, B. Hill, M. Korn & M. Schroth (2008): Jahresbericht Hessen 2006/07. - Libellen in Hessen 1: 15-55 (aus Menke et al. (2016))

Wildermuth, H. & A. Martens (2019) Die Libellen Europas. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim.

Wildermuth H. & D. Küry (2009): Libellen schützen, Libellen fördern Leitfaden für die NaturschutzpraxisBeiträge zum Naturschutz in der Schweiz Nr. 31/2009 ISSN 1421-5527

Wildermuth, H. & A. Krebs (1983): Sekundäre Kleingewässer als Libellenbiotope. Vierteljahresschrift der Naturforschenden Gesellschaft Zürich 128: 21-42

Wildermuth, H. (1982): Die Bedeutung anthropogener Kleingewässer für die Erhaltung der aquatischen Fauna. Natur und Landschaft 57: 297-306 (nicht erhältlich)



Dr. rer. nat. H. Kraus, Dipl. Biol. S. (2022)

Kontakt Email: park@naturagart.de

NaturaGart Deutschland GmbH & Co KG

Riesenbecker Str. 63

D-49479 Ibbenbüren