Manche Teiche bleiben mit wenig Aufwand dauerhaft klar. In anderen wird das grüne Wasser zum Dauerproblem. Hierüber gab es auf der Teichmesse Vorträge.
Manche Teiche bleiben mit wenig Aufwand dauerhaft klar. In anderen wird das grüne Wasser zum Dauerproblem. Diese Problematik - und vor allem auch die Lösungen dafür - waren ein Thema der Vorträge auf der Teich- und Gartenmesse 2018. Der Biologe Dr. Holger Kraus ist im Park für das klare Wasser zuständig. Er referierte über die Analyse von Teichwasser, die wichtigsten Fehler und wie man sie vermeidet.
Im Gartenteich müssen die Bedingungen stimmen. Nur dann kann das Gewässer sich nachhaltig entwickeln. Ein Teich braucht klares, nährstoffarmes Wasser. Das hat er dann, wenn die Wasserpflanzen in ihm gut wachsen. Denn dann wachsen die Algen schlecht, da ihnen die Ernährungsbasis fehlt.
Teiche sind ökologische Systeme. Die Prozesse in ihrem Inneren können langsam und über lange Zeiträume hinweg ablaufen. Und das sehr nachhaltig. Deshalb bringt es nichts, Mängel zu kaschieren. Man braucht Lösungen, die das Problem an der Wurzel packen und die Ursache(n) beseitigen. Als Erstes sollte man selbst das Teichwasser unter die Lupe nehmen und untersuchen, auf welchem Weg die unerwünschten Nährstoffe in den Gartenteich gelangen.
Wo auch immer sich die Schwachstelle befindet: wer sie kennt, weiß wo er ansetzen kann, um die Ursachen des Nährstoffimports zu beseitigen.
Trübes Teichwasser kann auf einen Nährstoffüberschuss verweisen. Doch was sich genau dahinter verbirgt, erfährt man erst, wenn man die Zusammensetzung des Teichwassers kennt. Die Wasserwerte im Teich kann man messen. Dafür müssen Wasserproben im Gartenteich entnommen werden. Dadurch erhält man Daten, die Aufschluss über die Kohlenstoff-, Phosphor- und Stickstoffanteile im Teichwasser geben. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die Ursache des Düngerimports ziehen. Oft wird festgestellt, dass Teile der überschüssigen Nährstoffe nicht in Form von organischen Partikeln in den Gartenteich gelangt sind. Sondern als Bestandteil des Wassers, mit dem der Teich aufgefüllt wurde.
Die Abläufe in stehenden Gewässern unterliegen den Gesetzen der Natur. Bei Nährstoffeinträgen trübt sich das Wasser. Diese Veränderung spiegelt sich in seiner chemischen Zusammensetzung wider. Darum lassen sich negative - wie auch positive - Entwicklungen durch das Messen der Wasserwerte im Teich feststellen. Manche Problemursachen fallen sofort ins Auge.
Ein hoher Nitrat-Anteil beispielsweise kann zu einer so starken Trübung führen, dass das Erreichen von guten Sichtweiten unterhalb der Wasseroberfläche unmöglich ist. Besteht bei einem Nitrat-Anteil von weniger als 4,43 mg pro Liter die theoretische Möglichkeit, fünf bis zehn Meter weit unter der Wasseroberfläche blicken zu können, so beträgt die Sichtweite bei einem Nitratanteil von mehr als 8,86 mg/l vornherein weniger als einen Meter.
Die Grundlagen für einen nachhaltigen, pflegeleichten Gartenteich werden bereits bei seiner Planung gelegt. Es liegt in der Natur der Sache, dass man zu diesem Zeitpunkt noch keine Wasserwerte im Teich messen kann, da das Gewässer noch nicht existiert. Allerdings weiß man in der Regel, aus welcher Quelle das Wasser für den Teich bezogen werden soll. Und sollte deshalb dieses Wasser analysieren. Denn die erhaltenen Messdaten können von großem Nutzen sein. Beispielsweise um den Filtergraben von vornherein größer zu dimensionieren, wenn das Auffüllwasser sehr nährstoffreich sein sollte.
Wenn der Teich mit örtlichem Trinkwasser gefüllt werden soll, reicht in der Regel ein Anruf beim lokalen Wasserversorger aus, um seine Qualität in Erfahrung zu bringen. Allerdings liegen die zulässigen Nitrat-Anteile im Trinkwasser weit über den bereits erwähnten 4,43 mg/l; die europäische Norm erlaubt sogar bis zu 50 mg/l. Das bedeutet, dass sich das Nährstoffvolumen im Gartenteich beim Auffüllen mit Trinkwasser stark erhöhen kann. Und es einige Zeit dauert, bis die vorherige Wasserqualität wiedererlangt wird. Denn das Unterwasserpflanzendickicht im Filtergraben braucht eine Weile, um diesen Düngerimport zu absorbieren.
Für die nachhaltige Sicherung und Verbesserung der Qualität des Teichwassers braucht man exakte Daten in Bezug auf seine Zusammensetzung. Doch nicht bei jedem Wassertest bekommt man Ergebnisse, die eine geeignete Basis für die Einleitung entsprechender Maßnahmen bilden. Die Wasseranalyse von NaturaGart ist zwar nicht ganz billig, liefert dafür aber genaue und umfassende Daten.