Molche, Kröten und Frösche sind auf vernetzte Lebensräume angewiesen. Eine einseitige Agrarpolitik hat jedoch zugelassen, dass die Landschaft ausgeräumt wurde.
Molche, Kröten und Frösche sind auf vernetzte Lebensräume angewiesen. Eine einseitige Agrarpolitik hat jedoch zugelassen, dass die Landschaft ausgeräumt wurde. Während es meist nicht verboten war, kleine Teiche zuzuschütten, war es in Bundesländern wie NRW gleichzeitig verboten, in Außenbereichen neue Teiche zu bauen. In Diskussionen mit Behörden und Politik gelang es NaturaGart, Bewegung in die Sache zu bringen.
Die Agrar-Politik der letzten sechs Jahrzehnte war die Ursache dafür, dass viele ausgedehnte landwirtschaftliche Produktionsflächen entstanden. Im Gegenzug wurden unzählige Hecken, Wälder und naturnahe, kleine Teiche geopfert, damit dieses Ziel erreicht werden konnte. Grüngürtel wurden gerodet. Seen zugeschüttet. Viele kleine Wasserlandschaften, die den Lebensraum für Frösche, Molche und andere Kleintiere bildeten, verschwanden. Und die Wiesen, Lichtungen und Gehölze, die diese Oasen miteinander verbanden, gleich mit.
Das war für die Tiere, die dort lebten, schlimm: sie fanden keinen neuen Lebensraum mehr, wenn im alten Umfeld die Nahrung zur Neige ging. Für Frösche, Molche und die anderen Kleintiere wurde es immer schwieriger, einen anderen Tümpel oder Teich zu erreichen, da die Abstände zwischen den verbliebenen Gewässern immer größer wurden. Denn es ist nun einmal so, dass die meisten Tiere, die sowohl Wasser als auch festen Boden zum Leben brauchen, nicht unbedingt gut zu Fuß sind und einen sehr begrenzten Bewegungsradius haben. Für diese Lebewesen sind Naturlandschaften, die als Zwischenstation auf dem Weg zum nächsten Tümpel dienen können, (über-) lebensnotwendig. Ein Netzwerk aus vielen, miteinander verbundenen Gewässern würde es erheblich vereinfachen, den Fortbestand dieser Tierarten zu sichern.
Heute wird allerorten beklagt, dass es die vielen kleinen Teiche und Tümpel von einst nicht mehr gibt. Und auch, dass man bisher keinen vollwertigen Ersatz für sie gefunden hat. Obwohl das eigentlich möglich wäre, wenn man sie durch Korridore aus Naturflächen zu einem flächendeckenden Netz verbinden würde. Das scheitert jedoch häufig daran, dass die entsprechenden rechtlichen Grundlagen dafür fehlen. Denn es ist so: die Raumordnungspläne der Bundesländer unterteilen das jeweilige Territorium in bebaubare Flächen und Flächen, in denen keine Bebauung vorgesehen ist. Das sind Parzellen, die aus bestimmten Gründen nicht bebaut werden dürfen. Beispielsweise, weil sie für Zwecke des Natur- und Landschaftsschutzes vorgesehen sind. Für Flächen, die - mit was auch immer - bebaut werden sollen, werden Bebauungspläne erstellt. Für Flächen, bei denen das nicht der Fall ist, werden keine Bebauungspläne erstellt. Sie werden im Amtsdeutsch auch als "Außenbereich" bezeichnet.
Bei der Planung eines Teichs ist die Klassifizierung des Geländes, auf dem er angelegt werden soll, von entscheidender Bedeutung. Wenn das Gewässer auf einem Grundstück innerhalb eines gültigen Bebauungsplans entstehen soll, ist der Erhalt der Baugenehmigung zumeist nur eine Formsache. Auf Flächen, die nicht bebaut werden sollen, hingegen gilt die Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes.
NaturaGart setzt sich seit langem für eine Änderung der städtebaulichen Rechtsgrundlagen ein. Dabei geht es dem Unternehmen darum, die Anlage von Teichen, die dem Natur- und Artenschutz dienen, in den von den Bauordnungen als "Außenbereich" definierten Flächen zu ermöglichen. Denn auf diese Weise wäre es möglich, ein dichtes Netzwerk an Gewässern für Frösche, Molche, Libellen und die vielen anderen Tiere, die gleichermaßen Wasser und festen Boden zum Leben brauchen, zu schaffen. NaturGart hat zusammen mit seinen Kunden in den letzten vier Jahrzehnten mehr als 50.000 Gartenteiche in allen Bundesländern gebaut. Sie könnten die Basis für ein flächendeckendes Netz zugunsten von Fröschen, Molchen und anderen Teichtieren bilden. Man müsste diese Gewässer nur durch Naturflächen und zusätzliche Teiche miteinander verbinden. NaturaGart hat einfache, umweltfreundliche Bautechniken für naturnahe Teiche entwickelt. Die Teichlandschaft im westfälischen Ibbenbüren, die den Sitz des Unternehmens umgibt, bietet viele Anschauungsbeispiele dafür. Und zeigt auch, dass diese Teichkonzepte in sich stimmig sind und funktionieren.
Der NaturaGart Park ist nicht nur ein Naherholungsgebiet, in das es 120.000 Besucher pro Jahr zieht. Er ist auch das bedeutendste Amphibienlaichgebiet in weitem Umkreis. Die von NaturaGart beim Bauen von Teichen verwendete Folientechnik eignet sich darüber hinaus sehr gut für die Anlage von Gewässern in Regionen, in denen der Grundwasserspiegel bereits weit abgesunken ist. Die Folienabdichtung zum Untergrund verhindert darüber hinaus auch, dass Dünger und Pestizide eingeschwemmt werden können. Nachdem die Reaktionen auf die von NaturaGart vorlegten Dokumentationen und vorgestellten Lösungswege zur Rückgewinnung der Lebensräume für Frösche, Molche und andere Kleintiere in der Vergangenheit eher verhalten ausfielen, ist jetzt Bewegung in die Sache kommen. Die zuständige Ministerin in Nordrhein-Westfalen (NRW), Ina Scharrenbach, hat zugesichert, das Teichbauverbot im "Außenbereich" aufzuheben. Das eröffnet neue Perspektiven für einen konstruktiven Naturschutz, wird doch so - in diesem Bundesland - die Möglichkeit geschaffen, das Netz der Lebensräume für die Tiere am Teich enger zu knüpfen.