Beerenobst
Frische Vitamine aus dem Garten
Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Nüsse und viele weitere Sorten - da ist für jeden Geschmack etwas dabei!
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Nach botanischen Definitionen sind Beeren nicht gleich Beeren
Im Spätsommer und Herbst locken die Früchte an vielen Ästen und Zweigen. Doch nicht alles, was klein ist und an einem Strauch hängt, ist eine Beere. Zumindest im botanischen Sinn.
Denn wissenschaftlich betrachtet besteht die Fruchtwand einer Beere aus fleischigem Fruchtfleisch. Bildet hingegen ein verholzter Kern das Zentrum, handelt es sich um eine Steinfrucht. Ist die Wand, die den Kern umschließt, auch noch verholzt, spricht man von einer Nuss.
Es gibt sogar Sammelfrüchte, die sich aus vielen kleinen Früchten eines bestimmten Fruchtstandes zusammensetzen. Sammelsteinfrüchte beispielsweise, die aus vielen Früchtchen bestehen, die alle in der Mitte einen winzig kleinen Kern haben und darum den Beeren sehr ähneln.
Die erwähnte botanische Definition der Fruchtform "Beere" hat zur Folge, dass nicht nur die Kiwi, sondern auch Orangen, Äpfel, Tomaten und Bananen von den Wissenschaftlern zu den Beeren gezählt werden. Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Wacholder- und Holunderbeeren hingegen nicht.
Es muss allerdings gesagt werden, dass zu der Zeit, als die Früchte ihre, meist aus dem Althochdeutschen stammenden Namen erhielten, kaum jemand wusste, was der wissenschaftliche Zweig der Botanik überhaupt ist. Und in vielen anderen Sprachen gibt es die besagte "Beeren"-Problematik ohnehin nicht.
Im Spanischen beispielsweise existiert zwar die Bezeichnung "baya" für runde, safthaltige Früchte mit Kernen, doch in den Pflanzennamen taucht ein der "-beere" vergleichbarer Wortteil nicht auf.
Die Palette der Gewächse, die im deutschen Sprachgebrauch, aus botanischen wie sprachlichen Gründen, unter "Beere" firmiert ist sehr umfangreich.
Die Johannisbeeren zählen dazu. Sie wachsen an bis zu zwei Meter hohen Sträuchern und gehören zur Familie der "Ribes"-Gewächse. Es gibt verschiedene Arten, wie die "alpinum", die sogenannte Alpen-Johannisbeere, oder auch die "nigrum" oder die "rubrum", die schwarze und die rote Johannisbeere. Aus ihnen wurden viele Sorten herausgezüchtet.
Ein Teil der Johannisbeeren stammt aus hohen Gebirgslagen. Etwa die Felsen-Johannisbeere, aus der, zusammen mit der Nordischen Johannisbeere, die rote Gartenjohannisbeere hervorging, die seit dem 15. Jahrhundert bekannt ist.
Mit der Kultivierung der schwarzen, sehr vitaminreichen Johannisbeere wurde erst etwas später, im 16. Jahrhundert, begonnen. Johannisbeeren haben dreieckige, drei- bis fünflappige Blätter. Die grüngelblichen, kleinen Blüten, bei denen die Kelchblätter in der Regel kürzer sind als die Kronblätter, sind ebenso traubenförmig angeordnet wie die späteren Früchte.
Eine entfernte Verwandte der Johannisbeere, das zeigt der lateinische Name, ist die Stachelbeere, die in Regionen bis zu einer Höhe von 1100 Meter zuhause ist und als Wildform einst in Gebüschen und Waldsäumen wuchs, bevor sie ab dem 16. Jahrhundert angebaut wurde.
Es ist ein sommergrüner, reich verzweigter, stark bewehrter Strauch, der bis 150 Zentimeter hoch wächst. Die bogig überhängenden, behaarten, goldbraunen Zweige sind mit ein- bis dreiteiligen Stacheln bestückt. Aus den grünlichen Blüten entstehen im bleibenden Kelch die Früchte.
Wie vielerorts im Leben sind auch bei den Pflanzen Kleinigkeiten wichtig.
Etwa im Fall von "Rubus" und "Ribes", denn im Lateinischen unterscheidet sich der Oberbegriff für Himbeeren und Brombeeren von dem der Johannisbeeren nur durch einen Buchstaben.
Allerdings gibt es große Unterschiede nicht nur zwischen den beiden Pflanzen-Familien, sondern auch unter den einzelnen "Rubus"- Gewächsen.
Die Himbeere, "Rubus Ideaus", wurde bereits im Altertum als Heilpflanze verwendet und im Mittelalter vor allem in Klöstern angebaut. Sie hat einen hohen Gehalt an Vitamin C, Kalium sowie Fruchtsäuren, wodurch die körperlichen Abwehrkräfte gestärkt werden.
Ihr Name geht auf das althochdeutsche Wort "Hintperi" zurück. Die erste Silbe leitet sich vom angelsächsischen Wort "hind" ab, woraus sich ergibt, dass die Himbeere einst als "Beere der Hirschkuh" firmierte.
Die Himbeeren wachsen an einem Strauch, der bis zu zwei Meter hoch werden kann. Die Ruten sind mit feinen Stacheln besetzt, die gezähnten Fiederblätter wechselseitig angeordnet. Die außen grünen und innen weißen Kelchblätter der nickenden Himbeerblüte sind länger als die weißen Kronblätter. Aus ihnen gehen die roten Früchte hervor. Die Himbeere ist vom Flachland bis zu Gebirgslagen in 1850 Meter Höhe zu finden.
Der Name der Brombeere, im Lateinischen auch als "Rubus Fructious" bekannt, leitet sich vom althochdeutschen "brämberi" ab, was sich mit "Beere des Dornenstrauchs" übersetzen liesse. Die Brombeere ist ein immergrüner Strauch mit langen, bogig überhängenden Zweigen, die wechselständige, gefiederte Blätter sowie weiße oder auch rosa angehauchte Blütenrispen tragen.
Die Früchte sind schwarzblau. Die Brombeergattung besteht aus vielen Unterarten, bei denen jeweils die einzelnen Bestandteile der Pflanze artspezifische Ausprägungen aufweisen.