Der Filtergraben im Gartenteich
Der nährstoffreiche Schlamm aus dem Teich wird am besten in pflanzliche Biomasse umgewandelt. Dafür muss das Sediment bei langsamer Strömung im Filtergraben absinken können.
In den Zuleitungen fließt das Wasser mit etwa 10 bis 20 Zentimetern pro Sekunde. Bei dem Übergang in den Filtergraben verlangsamt sich die Geschwindigkeit auf wenige Zentimeter pro Minute. Der Filtergraben sollte immer eine längliche Form haben um die Strecke der Sedimentation zu erhöhen. Selbst kurze Filtergräben weisen diesen Effekt auf, bieten jedoch weniger Platz für Bepflanzungen. Eine ausgiebige Vegetation bietet mehr Potenzial, Nährstoffe aus dem Wasser und Sediment in Biomasse umzuwandeln. Blätter von Unterwasserpflanzen dienen zusätzlich als Oberfläche für Mikroorganismen, um vielfältige chemische Verbindungen umzuwandeln. Somit hängt die Größe des Filtergrabens von dem Wasservolumen und der Nutzungsart des Teiches ab. Eine heimische und natürliche Bepflanzung sorgt außerdem für reichlich Leben. So tummeln sich dort Libellenlarven, Molche und Frösche. Ein ausreichend tiefer Filtergraben lässt die Tiere sicher überwintern
Unterwasseransicht im Filtergraben – üppige Vegetation bindet Nährstoffe aus dem Sediment und Wasser.
Position des Filtergrabens
Teich und Filtergraben sollten durch einen Damm vollständig getrennt sein. Dieser kann oben begehbar gestaltet werden. In einer Wassertiefe von 50 Zentimetern ist der Damm etwa 1 bis 2 Meter breit und beispielsweise mit einem Steg komplett verdeckt. Steile Hangneigungen sollten zu Gunsten der Lastverteilung zu beiden Seiten vermieden werden. Theoretisch ist jede Lage zum Teich möglich. Unverzichtbar ist, dass der Teich und Filtergraben auf gleiche Höhe liegen.
Generell ist eine Teichecke sinnvoll. Dort entsteht eine Folienfalte. Diese kann zur Filtergrabenseite gelegt und für den U-förmigen Dammeinschnitt genutzt werden. Dort ist immer ein Folienmehrbedarf nötig.
Der Pumpenstandort am Ende des Filtergrabens sollte nach Möglichkeit in Richtung der Quelle liegen. So wird der Transportweg für das Wasser verkürzt und Reibungswiderstände verringert. Dadurch lässt sich optimalerweise eine unnötig leistungsstarke Pumpe umgehen.
Optimale Lage des Filtergrabens. Eine Folienecke spendet den Mehrbedarf für den Einschnitt und der Pumpenstandort ist für die Bachläufe/Quellen optimiert.
Verbindung zwischen Teich und Filtergraben
Um die Sedimente der Absaugpunkte in den Filtergraben zu befördern, ist eine Verbindung nötig. Dafür wird eine extra Teichfolie eingeklebt und ein Flansch eingebaut. So entstehen zwei separate Gewässer, mit einer Verbindung unter dem Wasserspiegel hinter dem Saugsammler. Diese Lösung verhindert eine potentielle Undichtigkeit des Teichsystems, da die Hauptfolie nicht angetastet wird. Eine kleine Mauer auf beiden Seiten stabilisiert die eingeklebte Folie und den Saugsammler. In dem Saugsammler wird der abgesaugte Schlamm der Sedimentfallen gebündelt in den Filtergraben geleitet.
Die Dammdurchführung besteht aus Saugsammler, eingeklebter Trennfolie und einer stützenden Mauer.
Pflege des Filtergrabens
Wenn der Filtergraben im Laufe der Zeit dichter bewachsen wird, ist es nötig die Vegetation auszudünnen. Die restlichen Pflanzen haben mehr Platz zum Wachsen. Die ursprünglichen Nährstoffe aus dem Wasser und Sediment sind in pflanzlicher Biomasse gebunden und werden somit aus dem Teichsystem entfernt. Somit senken Sie den Nährstoffgehalt des Systems und unliebsame Algen werden auf Dauer ausgehungert.
Bei einer anwachsenden Schlammschicht im Filtergraben kann diese entfernt werden. Wenn der Filtergraben mit Verbundmatte und einer Verpanzerung angelegt wurde, ist dies händisch mit Schlammsaugern oder Schaufel zu bewerkstelligen. Wenn die Folie von oben nicht geschützt ist, ist vorsichtiges Entschlammen ratsam, sodass die Teichfolie nicht beschädigt wird.
Ein Hinweis auf eine nötige Pflege kann der Wasserstand sein. Wenn dieser am Ende des Filtergrabens deutlich niedriger ist als am Anfang, strömt das Wasser zu langsam nach.
Abgeerntete Unterwasserpflanzen aus dem Filtergraben. Bei dichter Bewachsung sollte der Bestand ausgelichtet werden. So können verbleibende Pflanzen stärker wachsen und erneut Nährstoffe fixieren.
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