|  Kategorie: NaturaGart Aktuell

Die Zierliche Moosjungfer gilt als besonders selten. Im NaturaGart Park haben wir sie in diesem Sommer erstmals seit 2018 wieder vor die Linse bekommen.

Libellen sind faszinierende Insekten. Lange hatten Menschen Angst vor den harmlosen Fliegern: Alte Bezeichnungen wie Teufelsnadel, Schlangenstecher und Augenbohrer zeugen davon. Doch das ist gar nicht nötig: Libellen haben keinen Stachel und stürzen sich mit Ihren Mundwerkzeugen nur auf kleinere Beutetiere wie Fliegen. Menschen weichen sie lieber aus.

Dass viele unserer Kunden von Libellen an ihren Teichen berichten, ist nicht verwunderlich. Die Tiere brauchen Wasser zum Leben: Die Larven – auch Nymphen genannt – wachsen im Wasser auf und ernähren sich dort unter anderem von Mückenlarven und Kleinkrebsen. Ausgewachsene Libellen machen Jagd auf andere Insekten. In Deutschland kommen insgesamt 81 verschiedene Libellenarten vor.

Wenn Libellen am Gartenteich vorkommen, ist das oft ein Zeichen für eine gute Lebensraumqualität. Denn viele Arten verbringen einen Großteil ihrer Lebenszeit als Larve im Wasser. Dafür brauchen sie die passenden Bedingungen im Wasser. NaturaGart Teiche bieten diese Möglichkeiten: Vor allem die Filtergräben sind ein idealer Ort für die Libellenlarven. Hier finden sie viel Nahrung und können das Wasser leichter verlassen.

Diese Hufeisen-Azurjungfer besticht durch ihre hellblaue Farbe, die in der Sonne schon fast metallisch glänzt.

Das Umfeld rund um das Gewässer ist für die erwachsenen fliegenden Libellen wichtig, es ist Lebensraum und Jagdrevier. Teiche mit flacher Uferzone und Bewuchs in Ufernähe bilden einen idealen Ort für die Eiablage der Libellen. Zudem finden sich hier auch meist viele kleinere Insekten, die als Nahrung dienen können.

Mit den vielen unterschiedlichen Wasserflächen im NaturaGart-Park überrascht es nicht, dass es hier bei aufmerksamer Beobachtung auch viele verschiedene Libellenarten zu bewundern gibt. Zum ersten Mal seit 2018 ist uns bei unseren Beobachtungen im NaturaGart Park wieder eine besonders seltene Art vor die Kameralinse geflogen: Die Zierliche Moosjungfer (Leucorrhinia caudalis). Zu erkennen ist die Moosjungfer an ihrer weißen Stirn und einem weiß gefärbten Hinterteil.

Sie wird in Deutschland als bedroht eingestuft. Seit 1996 wurde sie in NRW nur ganze vier Mal nachgewiesen. Derzeit wissen wir noch nicht, ob die ungefähr vier Zentimeter lange Moosjungfer mit ihren sechs Zentimetern Spannweite im Park heimisch ist oder nur zu Gast war. Libellen können dank ihrer hohen Mobilität recht große Entfernungen zurücklegen, sodass die Schnappschüsse lediglich einen „Besuch“ der Moosjungfer eingefangen haben könnten.

Mithilfe dieser Exuvien kann zweifelsfrei bestimmt werden, welche Libellenarten im NaturaGart Park heimisch sind.

Um herauszufinden welche Libellen im NaturaGart Park heimisch sind, werden derzeit Fotos systematisch ausgewertet. Zudem werden wir Exuvien bestimmen, die an den Teichen zu Hunderten gefunden wurden. Diese Exuvien entstehen, wenn die Larven aus dem Wasser steigen und sich zum letzten Mal häuten. Es bleiben bräunlich-transparente Hüllen zurück, anhand derer sich die Art zweifelsfrei bestimmen lässt. Außerdem sind sie ein sicherer Nachweis dafür, dass sich die Libelle hier länger aufhält und vermehrt.

Wenn Sie Expertise in der Zoologischen Ordnung der Odonata mitbringen und die Sichtung seltener Arten im NaturaGart Park melden wollen, kontaktieren Sie uns gerne.
E-Mail Kontakt unter: H.Kraus@naturagart.de

Video: Teiche, Pumpen und Naturschutz

Der Videoplayer wird geladen ...

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.